Spezialfall: Keratokonus nach LASIK

Eine Komplikation von LASIK-Operationen bei "normalen" Kurzsichtigen ist ein Keratokonus der als post-LASIK Keratektasie bezeichnet wird. Dabei kann es in einer geringen Anzahl der Fälle durch den Flap (der nicht mehr anwächst) und den Laserabtrag zu einer Schwächung der Hornhaut kommen, die gerade so groß sein kann, dass die Stabilität der Hornhaut nicht mehr aufrecht erhalten werden kann und sich die Hornhaut wie bei einem Keratokonus ausstülpt und verdünnt. Hier ist CISIS/MyoRing die Behandlung der Wahl.

Warum?

Meist wird in solchen Fällen von den Ärzten mangels Alternativen Crosslinking empfohlen. Crosslinking ist zwar in der Lage, bei einem "normalen" Keratokonus das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, nicht aber bei post-LASIK Keratektasie. Das liegt daran, dass bei post-LASIK Keratektasie ein Hornautlappen (Flap) vorliegt, der biomechanisch gesehen nicht mehr "anwächst". Dadurch stimmt die biomechanische und die anatomische Hornhautdicke nach LASIK nicht mehr überein, da der quasi freie Lappen praktisch nichts mehr zur biomechanischen Stabilität der Hornhaut beiträgt. Nur noch der verbleibende Anteil der Hornhaut unter dem Flap (residual stromal bed = anatomische Hornhautdicke minus Flapdicke) trägt zur biomechanischen Stabilität der Hornhaut bei. Bei Crosslinking wird jedoch im Wesentlichen der anatomisch vordere Anteil der Hornhaut, also im Falle der post-LASIK Keratektasie der biomechanisch unwirksame Flap gehärtet - was eigentlich sinnlos ist - da der mechanisch relevante Teil der Hornhaut, die Resthornhaut unter dem Flap, praktisch nicht behandelt wird. Daher stellt CISIS/MyoRing grundsätzlich die einzig mögliche Behandlungsform dar, die das Fortschreiten einer post-LASIK Keratektasie stoppen kann. Zwar gibt es noch die Möglichkeit, sogenannte Ringsegmente in die Hornhaut zu implantieren, doch diese sind, da sie im Gegensatz zum MyoRing nicht mechanisch geschlossen sind, sondern wie der Name schon sagt nur Segmente sind, nicht in der Lage die Hornhaut zu stabilisieren. Die genaue biomechanische Erklärung warum Segmente die Hornhautkräfte nicht aufnehmen können, der MyoRing als geschlossener Ring aber schon, finden Sie im Detail auf der Keratokonus Übersicht. Außerdem weisen Ringsegmente wegen ihrer Enden eine sehr hohe Komplikationsrate auf, da es in bis zu 40% der Fälle (!) zu Extrusionen (Herauswachsen aus der Hornhaut), selbst bei "normalem" Keratokonus, kommen kann. Bei CISIS/MyoRing ist diese Komplikationsrate praktisch null, weil sich die Druckkräfte auf das Gewebe über den gesamten Ringumfang verteilen und nicht wie bei den Segmenten stark auf die Enden konzentriert sind. Allerdings kann bei post-LASIK Keratektasie wegen der geringeren Distanz zur biomechanischen Oberfläche (Grenzschicht zwischen Flap und residula stromal bed) besonders bei dicken Flaps und geringem residual stromal bed auch beim MyoRing gelegentlich zu Extensionen kommen.

 

Fazit: Bei post-LASIK Keratektasie ist CISIS/MyoRing die Methode der Wahl.

 

Das folgende Video zeigt, wie eine postLASIK Keratektasie entsteht.