FAQs

Hier erhalten Sie Antworten auf verschiedene Fragen, die häufig von Patienten gestellt werden.

Kann man den MyoRing auch nach Crosslinking einsetzen?

Ja, das ist grundsätzlich kein Problem. Es kann aber bei sehr fortgeschrittenen Fällen, wenn man schon den stärksten MyoRing einsetzen muß sein, dass dieser dann eventuell zu schwach ist, weil die Hornhaut überdurchschnittlich gehärtet und nicht mehr ausreichend durch den MyoRing verformbar ist. In weniger extremen Fällen, wo der Keratokonus nicht den absolut stärksten MyoRing benötigt, nimmt man einfach den nächst stärkeren MyoRing, der ohne Crosslinking notwendig wäre. Damit kann man den negativen Effekt der Versteifung der Hornhaut nach Crosslinking auf die Verbesserung der Hornhautgeometrie durch den MyoRing kompensieren.

Wie lange dauert der Eingriff?

Der Eingriff dauert etwa 10-15 Minuten und wird in lokaler Betäubung mittels Augentropfen durchgeführt. Der Eingriff ist normalerweise völlig schmerzlos und nicht belastend. Auch nach der Behandlung bestehen normalerweise keine Schmerzen.

Wie sind die Ergebnisse bei der Behandlung von Keratokonus mittels MyoRing?

Weltweit wurden bis Ende 2018 insgesamt ca. 10.000 CISIS/MyoRing-Eingriffe bei Keratokonus durchgeführt. In über 95% der Fälle gibt es eine z.T. erhebliche Sehverbesserung. CISIS/MyoRing zählt zu den sichersten Augenoperationen überhaupt und ist auch die derzeit bei weitem effektivste Behandlungsmöglichkeit des Keratokonus.

Was ist vor dem Eingriff zu beachten?

Vor dem Eingriff sollten Sie sich nicht schminken - auf keinen Fall mit Wimperntusche. Die Lider und Wimpern sollten gereinigt sein. Es sollten keine Infektion im Gesicht, insbesondere keine Herpesinfektion, vorliegen. Kommen Sie rechtzeitig - zumindest 15 Minuten vor dem Eingriff - zur Behandlung. Tragen Sie am Tag des Eingriffes keine Kontaktlinsen.

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?

Das wichtigste nach dem Eingriff ist die Tropftherapie. Unmittelbar nach dem Eingriff erhalten Sie Augentropfen. Am Tag des Eingriffes und die darauffolgenden 3 Tage müssen Sie die Augentropfen stündlich tropfen (außer beim Schlafen). Dann für weitere 10 Tage 5 mal täglich. Die Augentropfen sind eine Kombination aus Antibiotikum und Kortison, z.B. Betnesol N, Dexagenta POS, Tobradex oder wirkungsgleiche Augentropfen.

Sie sollten nach dem Eingriff möglichst nicht an den Augen reiben und nichts in die Augen bringen.

Welche Komplikationen gibt es?

Die Behandlung ist außerordentlich sicher und Komplikationen treten kaum auf. Von den ca. 2.000 bisherigen Eingriffen die Dr. Daxer in den vergangenen 10 Jahren durchgeführt hat, traten von den denkbar möglichen Komplikationen die im Aufklärungsbogen aufgeführt sind, die folgenden in dieser Häufigkeit auf:

Perforation:  0.1% 

Infektion:  0.05% 

Extrusion:  0.5%

Diese Komplikationen waren immer beherrschbar. CISIS/MyoRing gehört zu den sichersten Eingriffen in der Augenheilkunde.

Mit welchen Nebenwirkungen muß man rechnen?

Im Wesentlichen gibt es zwei Nebenwirkungen von Bedeutung:

Halos: Dabei handelt es sich um Lichtreflexe um Lichtquellen in der Nacht. Diese Nebenwirkung tritt unmittelbar postoperativ in ca. 30% der Fälle auf. Diese Halos werden mit zunehmender Sehschärfe in den Monaten nach dem Eingriff schwächer, sodass sie nach etwa 6 Monaten nur mehr bei etwa 2-3% der Patienten als störend empfunden werden.

Unter- oder Überkorrektur: In etwa 10% der Fälle kann es zu einer Unter- oder Überkorrektur des Keratokonus durch den MyoRing kommen. In diesen Fällen muß der MyoRing nach ca. 3 Monaten gegen einen stärkeren oder schwächeren MyoRing getauscht werden. Das Austauschen des MyoRing wird dem Patienten nicht verrechnet. Der Austausch dauert normalerweise nur ca. 1 Minute und ist schmerzfrei.

Ich bin ein Angstpatient. Kann ich CISIS in Narkose durchführen lassen?

Normalerweise nicht. Der Grund ist, dass der Patient beim Einbringen des MyoRing eine Lichtquelle in einem speziellen Operationsmikroskop fixieren muss, sodass der MyoRing entsprechend zentriert werden kann.

Stimmt es, dass CISIS reversibel ist.

Ja. Der MyoRing ist auf sehr einfache Weise wieder zu entfernen. Die Prozedur ist nicht belastend und normalerweise völlig schmerzfrei. Sie dauert weniger als eine Minute. Das Auge ist dann normalerweise wieder so wie vorher. Es kommt aber praktisch nie vor, dass ein MyoRing bei Keratokonus dauerhaft entfernt werden muss.

Kann der MyoRing das Fortschreiten des Keratokonus stoppen?

Ja. Die Nachbeobachtungen von mittlerweile über 10 Jahren zeigen, dass es zu keiner messbaren Progression nach der MyoRing-Implantation kommt. Die Erklärung ist folgende: Da der MyoRing ein geschlossener Ring ist, kann er die Spannungskräfte in der Hornhaut, die in der MyoRing-Ebene wirken, aufnehmen. Er wirkt daher analog wie ein Träger unter einer Zimmerdecke, der die Last, die auf die Zimmerdecke wirkt, aufnehmen kann. Durch den MyoRing wird die Hornhaut daher um das ca. 3-fache verstärkt. Das ist beim Keratokonus besonders wichtig, da die Progression beim Keratokonus durch eine entsprechende Gewebsschwäche charakterisiert ist. Grundsätzlich ist zwar ein zusätzliches Crosslinking möglich, jedoch normalerweise nicht notwendig. Sollte jemals eine Progression auftreten, wäre auch nach CISIS jederzeit ein Crosslinking möglich. Bisher war das nicht notwendig. Entscheidend für den Stopp des Fortschreitens ist, dass sich der operierende Augenarzt exakt an ein klar definiertes Behandlungsschema hält, um die stabilisierende Wirkung des MyoRing nutzen zu können.

Was ist besser: MyoRing oder Crosslinking?

Das kann man so nicht sagen. Es bestehen unterschiedliche Indikationen. Crosslinking ist sinnvoll und effektiv, wenn in einem frühen Stadium der Erkrankung die Sehschärfe noch sehr gut ist und es zu einem Fortschreiten der Erkrankung kommt. Dabei muss die Hornhautdicke mindestens 400 Mikrometer an der dünnsten Stelle betragen. Crosslinking führt aber zu keiner Sehverbesserung! Der MyoRing (CISIS) ist besonders sinnvoll und effektiv, wenn der Patient keine volle Sehschärfe mehr hat. Der MyoRing führt zu einer Sehverbesserung UND einem Stopp des Fortschreitens der Erkrankung und kann Hornhauttransplantation und Kontaktlinsen in den meisten Fällen ersetzen.

Führen Sie auch Crosslinking durch? Und wenn ja, mit welcher Methode?

Crosslinking führen wir dann durch, wenn der Patient noch eine gute Sehschärfe hat und es nur darum geht, diese gute Sehschärfe zu erhalten. Ist die Sehschärfe durch die Erkrankung schon herabgesetzt, so ist die Implantation des MyoRing die Methode der Wahl. Grundsätzlich führen wir Epi-off Crosslinking durch, bei der die oberste Zellschicht entfernt wird, was leider z.T. mit erheblichen postoperativen Schmerzen verbunden sein kann. Entfernt man das Epithel bei der Behandlung nicht (Epi-on) um die Schmerzen zu verhindern, so zeigen praktisch alle Studien, dass die Behandlung deutlich weniger effektiv ist. Das Gleiche gilt auch für die Verwendung der Elektrophorese. Aber auch bei der Bestrahlung selbst gibt es Qualitätsunterschiede. So ist ein Nachteil der konventionellen Bestrahlungstechniken, dass der Energieübertrag auf die Hornhaut durch Augenbewegungen, Abstandsvariationen und die Krümmung der Hornhaut von Fall zu Fall sehr stark variieren kann. Diese Ungenauigkeiten treten bei der modernen KERALUX Behandlung, bei der stets der gleiche Energieübertrag auf die Hornhaut erfolgt, egal ob der Patient das Auge oder den Kopf bewegt oder wie die Steilheit der Hornhaut ist, nicht mehr auf.

Wie hoch sind die Kosten für CISIS / MyoRing?

Die Kosten der Behandlung betragen normalerweise 3.000,- Euro pro Auge.

Die Kosten für die Voruntersuchung samt ausführlicher Befundbesprechung sind regional verschieden:

1. Ybbs (Kassenpraxis Dr. Daxer): Für in Österreich gesetzlich Versicherte kostenfrei.

2. München (Dr. Daxer) und Hamburg (Dr. Steinberg, Dr. Linke): 200,- Euro

3. Telemedizinische Konsultation (Dr. Daxer) wenn aktuelle Befunde vorliegen (Anmeldung über +43-676-7900586 oder +49-151-46839683): 160,- Euro

Übernehmen die Krankenkassen in Österreich oder Deutschland die Kosten für die Operation des Keratokonus?

Normalerweise übernehmen die gesetzlichen Kassen den Eingriff nicht, die Privaten Kassen aber meistens schon. Es sind allerdings sowohl in Österreich als auch in Deutschland einzelne Fälle bekannt, wo die gesetzlichen Kassen Kosten übernommen haben. Die übliche Vorgangsweise ist deshalb so, dass Sie nach der Untersuchung einen Antrag für eine Kostenübernahme mit ausführlicher Begründung erhalten. Diese Unterlagen können Sie dann bei Ihrer Krankenkasse einreichen.

Beeinflusst der Keratokonus oder die Behandlung mit MyoRing oder Crosslinking die Augendruckmessung?

Nein, die Augendruckmessung wird durch den Eingriff nicht beeinflusst.